Eine meiner großen Schwächen: Die Unfähigkeit, nicht nachzudenken. ich grüble ständig. Morgens nach dem Aufwachen darüber, was den Tag lebenswert macht, tagsüber sind die Dinge, die mich bewegen oder gelöst werden wollen und Abends ist es Zeit, die Eindrücke des zu verarbeiten. Nachts wird dann geträumt. Jede Idee muss ausgebreiten, gewendet, geprüft und bewertet werden. Vergessen ist schwer, fast unmöglich.
Und dann gibt es die wenigen Dinge, die mich vom grübeln abhalten: Kunst, insbesondere gute Musik, ein gutes Buch oder ein ansprechender Film, Sex und Sport. An dieser Stelle offenbart sich die Macht des Autors über den Leser. Es geht nämlich um den Sport, konkret ums Schwimmen.
Ich mag Sport eigentlich nicht besonders, weil er den Körper auslaugt, müde macht und auf so fiese Art Grenzen aufzeigt, die sich nur mit viel Mühe ausdehnen, jedoch niemals abschaffen lassen. Das macht klein und unbedeutend und dieses Gefühl mag ich nur, wenn ich dabei in einen Sternenhimmel blicken darf. Trotzdem: ich kann abschalten. Einfach stur weiterschwimmen und nichts weiter verfolgen, als den stetigen Rhythmus des Atmens und der Bewegung. Einzig der Beckenrand kann hierbei noch unterbrechen.
Und tief unten in einer ganz dunklen Ecke lauert die Vermutung, dass ich mich der Quälerei nur deshalb hingebe.
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